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Stillstand ist Rückschritt

«Stillstand ist Rückschritt» sagt der Volksmund. Wir feiern in diesem Jahr das 25jährige Bestehen unseres Betriebes.

Meine Frau und ich starteten 1991 in der verwaist gebliebenen Bäckerei am Kirchplatz und verwirklichten unseren Traum – ein eigenes Geschäft zu führen. Aus dem Duo von damals wurde inzwischen ein stattlicher KMU-Betrieb mit über 20 Mitarbeitenden in Bäckerei, Konditorei, Confiserie und Laden. Grund genug, mit dem Erreichten zufrieden zu sein und es zu bewahren. Doch dieses Zurücklehnen und auf eventuellen Lorbeeren auszuruhen passt weder zu Silvias noch zu meiner Lebens-Philosophie. Wir sind immer noch neugierig genug, um Neues anzupacken und somit auch auf der Suche, immer wieder durch neue Produkte und Backstuben-Kreationen unser Sortiment zu bereichern und unsere Kunden angenehm zu überraschen. Dabei gilt es die Bedürfnisse der Konsumenten und auch «Modeströmungen» in Essgewohnheiten zu beachten, um eine erfolgreiche Produkt-Einführung zu sichern. Tatsache ist zudem, dass durch veränderte Essgewohnheiten und neue ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse auch traditionelle Produkte auf der Strecke bleiben. Der Zeitgeist fordert seinen Tribut. So soll alles modisch und damit zeitgemäss daherkommen, aber auch möglichst leicht und kalorienarm sein. Wir bemühen uns stets, diesen Spagat zu bewältigen. Doch wird es immer schwieriger, wirklich Neues zu kreieren und zu finden. Daher sind wir sehr froh, dass wir in unserem Kundenkreis Menschen haben, die uns Anregungen und Ideen von ihren kulinarischen Reisen mitbringen, wie z.B: Matthias Mahr aus Vordemwald. So bekam ich vor kurzem schwarzes Salz aus Ägypten und wurde auf einen jungen Bauern in Brittnau aufmerksam gemacht, der Haselnüsse anbaut.

Mit dem neuen Produkt «Wiggerstei» – einem Tartufi à la Leutwyler, starteten wir an der REGIOMESSE 2015 und boten diese verführerische Köstlichkeit zur Degustation an. Die Haselnüsse aus Brittnau werden hoffentlich auch bald in unser Sortiment Einzug halten, in welcher Form auch immer. Die Ernte steht noch aus – und somit fehlen erste Versucherli in diesem Bereich.

 

Bremsspuren…
Die unternehmerische Dynamik wird allerdings mehr und mehr gebremst. Es sind externe Hindernisse und Hürden, die wir leider nicht beeinflussen können. So wird die Deklarations-Pflicht für alle Produkte immer komplizierter. Wir sollten auf Allergene hinweisen – was bestimmt sinnvoll ist. Neu müssen diese Hinweise fett gedruckt auf dem Etikett erscheinen. Nur sind die Produkte bald zu klein, um alle Angaben unterzubringen. Die Etikette sollte ja nicht grösser sein als das Produkt selber. Die Schriftgrösse für den Druck – europäisch geregelt – lässt keinen Spielraum. Es kehrt also sicher keine Langeweile ein. Im Gegenteil. Der administrative Aufwand hat sich in den 25 Jahren vervielfacht. Im Blick auf die anstehende neue Lebensmittelverordnung steigt manchmal der stille Verdacht auf, ob nicht vor lauter Drang zur Gesetzes-Optimierung und Absicherung für alle Eventualitäten der gesunde Menschenverstand auf der Strecke bleibt. Wussten Sie, dass der Apfel auch eine E-Nummer hat und ein Eidotter als Emulgator gilt. Sie sehen – nicht alles, was nach Chemie und Gift tönt, ist es auch. Lassen Sie sich die Freude am Genuss nicht verderben. Alles ist eine Frage des Masses und damit wären wir wieder beim gesunden Menschenverstand.

Wir wünschen Ihnen für das noch «taufrische» Jahr viele glückliche Stunden. Belasten Sie sich nicht mit zu vielen «guten» Vorsätzen! Wir fassten nur einen: Für Sie und Ihre Wünsche da zu sein und mit Lust und Freude gerade im Jubiläumsjahr Neues zu entdecken und auszuprobieren.

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