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Kunden Meinungs-Spiegel

Kunden Meinungs-Spiegel

Nein – es ist keine Bildverwechslung. Wer sagt denn, dass Kinder keine ernstzunehmenden Kunden sind und keine eigene Meinung haben, wenn es um das Angebot beim Bäcker geht? Lars (5 J.) und Nils (3 J.) würden es nur schwer verzeihen, wenn Mami Christine Hubmann Gautschi ohne deren gewichtige Mitsprache beim Kirchplatz-Beck einkaufen würde. Dass die beiden kecken Buben schon längst bei ihren fast täglichen Besuchen die Herzen des Laden-Teams eroberten, braucht nicht besonders betont zu werden. So stimmen sie jeweils im Laden als Referenz an den Chef das Lied vom «Hans im Schnäggeloch» an. Als kürzlich unsere Verkäuferin Liliane Moor besonders herzlich den Älteren mit «Hallo Lärsli» begrüsste, kam’s ohne Zögern zurück: «Hallo Frau Möörli»! um dann das Gespräch fortzusetzen: «Gestern war das Brot nicht gut!» «Welches denn» wollte Liliane wissen, um der «Reklamation» auf den Grund zu gehen. Aber Lars meinte: «S’war eben nicht von Dir!»

Am Weihnachtsmarkt lud deshalb Hans Leutwyler die Buben zum Grittibänz backen ein. Schnell die Backschürze umgebunden und los gings. Unter Anleitung des Chefs wurden zuerst die Teiglinge kräftig mit den Händen traktiert, bis sie ganz flach waren. Mit grösstem Interesse verfolgten sie Schritt für Schritt, wie aus dem Teigklumpen ein richtiger Grittibänz entstand, sogar mit Gürtel und Tabakpfeife aus Ton. Ob man die auch essen könne, wollte Nils sofort wissen. Die Rosinen für Augen und Knöpfe drückten die Buben energisch in den Teig. Als die «Bänzen» mit Kristallzucker bestreut wurden, naschten sie mit ihren spitzen Fingerchen die auf dem Kuchenblech noch liegenden Zuckerkörner. «Diesen Zucker haben wir eben zu Hause nicht – und sie lieben ihn so,» erklärte Mami Christine. «Und warum wird der noch mit Eigelb bestrichen?», erkundigte sich Lars. «Damit er nach dem Backen glänzt!» Diese Antwort überzeugte. Nach getaner Arbeit sagten die Buben noch gemeinsam das Samichlaus-Versli auf – und es war kein Zweizeiler, wie heute üblich. Nach ihren Vorlieben gefragt, konzentrierte sich Lars auf Schoggi-Gipfeli und Roggenbrötli, Nils blieb bei Gipfeli. Sie hatten im Moment gerade eine viel wichtigere Frage auf den Lippen: «Warum hast Du im Gesicht so viel Haare und auf dem Kopf oben keine?» Da kam der Beck fast in Erklärungs-Notstand. Dann bat er die Familie, noch eine halbe Stunde über den Weihnachtsmarkt zu gehen – und dann die gebackenen Grittibänzen abzuholen. Vier strahlende Kinderaugen waren ein wunderschönes wortloses Dankeschön!

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